Konflikte und Streit gehören zum Schulalltag. Entscheidend ist, wie man damit umgeht.
Seit dem Schuljahr 2013/2014 gibt es an der Nelson-Mandela-Schule eine Arbeitsgemeinschaft
„Streithelfer“. Die Leiterinnen der AG bilden sich ständig fort und arbeiten mit den Lernenden nach dem Bens-berger Mediationsmodell.
Dieses Modell sieht vor, die Gesprächsführungskompetenz der Schülermediatorinnen in Modulen stetig zu erweitern. Konstruktive Gesprächsführung wird durch wiederholte Übung fester Rituale und Gesprächsbausteine erlernt.
Die ausgebildeten StreithelferInnen arbeiten während der Pausenzeiten, wenn nötig auch darüber hinaus, als Vermittler und Vermittlerinnen in Konfliktgesprächen. Sie setzen das Gelernte in Kurzinterventionen und aus-führlichen Klärungsgesprächen um und vertiefen ihre Kompetenzen in der realen Streithilfe.
Dabei gelten drei feste Regeln:
• Ich höre zu.
• Ich beschimpfe niemanden.
• Ich lasse andere Personen ausreden.
Weiterhin ist es wichtig, dass die StreithelferInnen im Klärungsgespräch auch helfen
• Emotionen zu verbalisieren,
• Empathie zu üben und
• die Gesprächspartnerinnen eigene und eigenständige Lösungswege entwickeln zu lassen.
Dadurch wird erreicht, dass die Streitgespräche zu individuellen, tragfähigen Lösungen führen und nicht in Ritual und Formalismus erstarren.
Das Bensberger Mediationsmodell verfolgt einen ganzheitlichen und gesellschaftspolitischen Ansatz. Es setzt bereits in Kindertagesstätten an und wird durch alle Schulstufen weitergeführt. Ziel ist der Aufbau einer syste-mischen, konstruktiven Konfliktkultur in den Bildungseinrichtungen. Damit dient es der Prävention von Gewalt. An der Nelson-Mandela-Schule gehören die Grundsätze des Bensberger Modells zunehmend zu den in den Klassen und auch im Fachunterricht vermittelten und praktizierten Gesprächsregeln. Auch für die Konfliktlösun-gen im Klassenrat bietet es wertvolle Impulse.
Wünschenswert ist es daher, das Modell in die Breite zu tragen, so dass das gesamte System Schule und seine Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen mit einem gemeinsamen vernetzten Programm arbeiten.